HST - High Speed Telegraphy
Grundsätzliches
Seit jeher spielt in der Telegrafie die Geschwindigkeit mit der Zeichen gegeben und aufgenommen werden können eine große Rolle, wurden doch in der Anfangszeit die Telegrafisten nach ihrem Durchsatz bezahlt. Geschwindigkeitswettbewerbe gibt es solange es die Telegrafie gibt.
So ist es nur natürlich, dass auch bei Funkamateuren die Morsegeschwindigkeit beachtet wird. In der IARU-R1 gibt es eine eigene "working group" für Schnelltelegrafie, die fast jedes Jahr eine Europa- bzw. Weltmeisterschaft veranstaltet.
Ausgetragen werden 4 Bewerbe:
- Empfang von Fünfergruppen in den Subkategorien Buchstaben – Ziffern – gemischt,
- Geben von Fünfergruppen in den gleichen Subkategorien,
- Empfangen von Amateurfunk-Rufzeichen mit dem Programm RufzXP und
- Pile-Up Simulation mit dem Programm MorseRunner.
Ziel ist, möglichst schnell und fehlerfrei Informationen in CW zu empfangen bzw. zu senden. Führend sind seit Jahren unsere östlichen Nachbarn, wie Weißrussland, Russland, Rumänien oder Ungarn. Aber auch Deutschland und die Schweiz stellen regelmäßig Wettbewerbteams - und manchmal eben auch Österreich.
Die österreichischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen
Jahr | Austragungsort | Teilnehmer/innen | Rang |
---|---|---|---|
1995 | Siofok, Ungarn | Georg, OE4CSK | 15 von 15 |
1997 | Sofia, Bulgarien | Hanno, OE1JJB; Georg, OE4CSK | 14 von 15 |
1999 | Pordenone, Italien | Hanno, OE1JJB; Georg, OE4CSK; Herbert, OE6FYG | 14 von 18 |
2017 | Esztergom, Ungarn | Ernst, OE1EBC; Helmut, OE1TKW | 12 von 18 |
2019 | Albena, Bulgarien | Ernst, OE1EBC; Gudrun, OE1OMA; Helmut, OE1TKW; Martin, OE3VBU; Paul, OE4-01006 (11 Jahre) | 8 von 15 |
2022 | Sokobanja, Serbien | Gudrun, OE1OMA; Helmut, OE1TKW; Martin, OE3VBU; Bericht aus QSP 11/2022 |
8 von 13 |
2023 | Primorsko, Bulgarien | Barbara, OE3SQU; Ernst, OE1EBC; Gudrun, OE1OMA; Helmut, OE1TKW; Martin, OE3VBU; Stephan, OE3SPR | 7 von 14 |
2024 | Yasmine Hammamet, Tunesien | (geplant) |
Welche Ergebnisse wurden von den österreichischen TeilnehmerInnen erzielt?
Österreich hat sich kontinuierlich hochgearbeitet: Vom letzten Platz im Jahr 1995 bis zum 7. Platz in Jahr 2023. Dazu ist zu sagen, dass die Platzierung stark von der Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den verschiedenen Kategorien (Alter, Geschlecht) abhängt. Und die hat erfreulicherweise einen Höchststand erreicht.
In den letzten Jahren zeichnete sich dabei ein ähnliches Bild ab: eine Spitzengruppe (4-5 Nationen) mit über 2000 Punkten, ein Mittelfeld im Bereich zwischen 1000 und 1700 Punkten, und das Ende des Feldes mit Werten unter 700 Punkten. Dem österreichischen Team ist es dabei zuletzt gelungen, seine Punktezahl von 530,9 im Jahr 2017 auf 1353,1 im Jahr 2023 mehr als zu verdoppeln und damit in die Mittelfeldgruppe aufzusteigen. Hier sind die Detailergebnisse (jeweils mehr als 40 Seiten) zu finden: 2017, 2019, 2022 und 2023.
Auch wenn österreichische TelegraphistInnen in der Einzelwertung keine Chance auf einen Spitzenplatz haben (die Ergebnislisten werden von den osteuropäischen TeilnehmerInnen dominiert), ist die Teilnahme lohnend: abgesehen vom persönlichen Ansporn, sich laufend in CW zu verbessern ist es bereichernd, SpitzentelegraphistInnen persönlich kennen zu lernen und vom Erfahrungsaustauch zu profitieren.
Einen Gesamtüberblick über alle Ergebnisse findet man auf den Webseiten der IARU-R1.